Off the darkness

Ein schweres chronisches Augenleiden führte dazu, dass ich im Frühjahr 2020 längere Krankenhausaufenthalte hinter mich bringen musste. Die Operationen haben mich eines signifikanten Teils meines Augenlichtes beraubt, aber – hoffentlich – den Rest stabilisiert. Wenn man dort den ganzen Tag herumliegt und die Zimmerwand anstarrt hat man viel Zeit zum Nachdenken.
Erstes Ergebnis: Ich stehe zwar ausnahmslos zu den bislang eher frontal-theologisch formulierten Liedtexten, habe mir jedoch vorgenommen, in Zukunft persönlicher zu schreiben und mehr Geschichten zu erzählen.
Zweites Ergebnis: Ich mag Reime! Die deutsche Sprache ist hier eine große Herausforderung. Deshalb schreibe ich zur Abwechslung mal wieder auf Englisch. Vielleicht erreicht die Musik dann noch mehr Menschen auf diesem vernetzten Globus, vielleicht auch nicht. Ich lege dies voll und ganz in die Hände Gottes.
Drittes Ergebnis: Etwas weniger Retro… (und CDs produzieren ist out!)
Die Liedtexte sind zum großen Teil im Krankenhaus sowie in den Genesungsphasen danach entstanden. Sollten sie dich herunterziehen, dann empfehle ich, die Stücke bis zu Ende zu hören. Ich bin grundsätzlich (immer noch) ein optimistischer Mensch und deshalb bleibt keine der Geschichten in einer Depression stecken.

Hier findest du "Off the darkness" online:





Hier kannst du direkt loshören:
1: Ain´t got no patience
Es gab Zeiten im meinem Leben, in denen ich wie ein verrücktes Huhn auf den Flughäfen und Autobahnen dieser Welt herumgerast bin, um das Business-Hamsterrad anzutreiben und mir dabei wahnsinnig cool vorkam. Dann hörte das auf einen Schlag auf und es bleibt nur die peinliche Erinnerung an den Vordrängler und Wichtigtuer, der ich einst war.
2: Light is fading
Da unsere Welt vor allem visuell funktioniert, haben die meisten Menschen eine unterschwellige Angst vor der Dunkelheit. Hier bin ich keine Ausnahme. Wenn also ewiges Dunkel droht und nichts an Bildern bleiben könnte als schon ziemlich eingerostete Erinnerungen, bricht diese Angst sich ihre Bahn. In diesen Augenblicken ist es sehr hilfreich sich vor (die inneren) Augen zu führen, worauf man sich wirklich verlassen kann.
3: It´s aching
Viele Menschen leiden und ertragen körperlichen oder seelischen Schmerz, da bin ich keine Ausnahme, ja noch nicht einmal ein besonders schwerer Fall. Dennoch war es mir ein Bedürfnis und eine Befreiung zugleich, über meinen Schmerz und meine Zweifel an Gottes Wohlwollen, dieses Lied zu schreiben.
4: When time will end for me
Man sagt, dass im Augenblick des Todes das ganze Leben wie ein Film vor dem inneren Auge vorbei zieht. Mit diesem Lied stelle ich euch den Film vor, den ich in diesem Augenblick erwarten würde. (leider ziemlich unvollständig – sonst wäre es ein 25 Minuten Epos wie z.B. „Genesis - Supper´s Ready“ geworden)
5: Still alive
Man nennt dich Satan, Durcheinanderbringer, Ankläger, Teufel oder so ähnlich. Du lauerst überall auf die Gelegenheit mich zu begeistern, zu betrügen, zu zerstören. Ich habe keine Chance gegen dich, es sei denn ich lasse mich von demjenigen beschützen, gegen den du vor 2000 Jahren endgültig verloren hast: Jesus! Ihm danke ich von Herzen, dass er zwischen uns steht und ich immer noch am Leben bin.
6: Who is worthy ?
Im Lauf der Geschichte sind viele kluge Köpfe mit großen Idealen angetreten, um die Welt zu verbessern. Viele von Ihnen haben dann irgendwann von der Macht gekostet und sich daran vergiftet, mit dem Ergebnis, dass sie in schmerzhaften Prozessen wieder vom Regierungssessel abgeschabt werden mussten. Wer ist also würdig, diese Welt zu regieren?
7: Thank you father
Das Lied „Danke Vater“ habe ich schon 2015 auf meinem ersten Solo-Album „Kampfabsage“ veröffentlicht. Da mir der Inhalt in der zurückliegenden Zeit wieder sehr wichtig geworden ist, habe ich diese Übertragung ins Englische inklusive musikalischer Neugestaltung angefertigt. Ich bedanke mich damit bei Gott für alle Kraft und Kreativität, die mich immer noch meine Familie ernähren und Musik machen lassen.
